1896 Geburt am 4. Februar in Karlsruhe (Baden)
Schulbesuch in Karlsruhe, Erfurt, Naumburg an der Saale
1915 Abitur in Naumburg an der Saale
zwei Jahre beim Marine-Luftfahr-Wetterdienst
Studium der Mathematik, Physik und Geographie in Marburg und Göttingen
bei Richard Courant, David Hilbert, Carl Runge, Max Born, James Franck
1921 1. Staatsprüfung für das Lehramt
1922 Pädagogische Prüfung (2. Staatsexamen)
1922 Promotion in Göttingen (Max Born)
1922-27 Assistent von Max Born
1925 Habilitation in Göttingen
1925-27 Privatdozent für theoretische Physik in Göttingen
1926 Entdeckung Tunneleffekt
1926 Studienaufenthalt bei Niels Bohr in Kopenhagen
1927 Professor für theoretische Physik in Rostock
1929 Gastdozent an Harvard-Universität in USA
1929 Professor für mathematische Physik in Leipzig
1931 Heirat mit Dr. Ingeborg Seynsche (1905-1994)
6 Kinder: Gerhard, Dietrich, Irmgard, Martin, Andreas, Erwin
1933 Mitglied der Sächsischen Aklademie der Wissenschaften
1943 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
1943 Goldene Max-Planck-Medaille der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
1945 Prorektor der Universität Leipzig *)
1945 Wechsel von amerikanischer zu russischer Besatzung in Leipzig **)
1946 Professor für theoretische Physik in Jena
1948 Rektor der Universität Jena ***)
1949 Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
1949 Nationalpreis
1951 Professor für theoretische Physik in Frankfurt am Main
1956 Gastprofessor an Universität Maryland in USA
1957 Professor für theoretische Physik in Göttingen
1958 Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften
1964 Emeritierung
1965 Das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
1968 Gastprofessor an Universität Köln
1969 Gastprofessor an Universität Heidelberg
1971 Cothenius-Medaille der Leopoldina
1970 Gastprofessor an Universität Frankfurt am Main
1974 Otto-Hahn-Preis für Chemie und Physik
1993 Podiumsgespräch in Göttingen, einer der letzten öffentlichen Auftritte
1997 Tod am 31. März in Göttingen
- Anwendungen der Quantentheorie - Aufbau von Molekeln und Kristallgittern aus Ionen - Struktur komplizierter Atomspektren und Magnetismus der seltenen Erden - Symmetrien beim Atom- und Molekelbau - quantentheoretischer Prozess (1926), den später so genannten Tunneleffekt - Verständnis der chemischen Bindung - Elektronenstruktur der festen Körper - Bau der Atomkerne - Linienspektren und Periodisches System der Elemente - Beschreibung der Moleküle - Struktur der Molekülspektren - Materie unter sehr hohen Drucken und Temperaturen - Fragen des Sternaufbaues - Bei höchsten Energien ablaufende Elementarteilchenprozesse - Theorie des Aufbaues der Materie - Geschichte der Quantentheorie - Geschichte der physikalischen Begriffe
Einen sehr ausführlichen Bericht zu wissenschaftlichem Lebenslauf und Arbeiten von Hund beschreiben Rechenberg und Wiemers in Sächsische Lebensbilder (Band 5, S. 271-288). Grundlage war u.a. das wissenschaftliche Tagebuch von Hund.
Siehe auch den Lebenslauf im Nachruf Friedrich Hund von Helmut Reeh in Spektrum 2/97
*) Hund: "Montags und dienstags war ich Professor der Experimentalphysik und hatte die große Vorlesung zu halten. Es war ja sonst niemand da. Dienstags und freitags war ich Professor der theoretischen Physik, hielt eine Vorlesung über theoretische Physik, und mittwochs und samstags war ich Prorektor der Universität und hatte mit den Russen über die Hälfte der Universität zu verhandeln."
**) Hund: "Versteckt vor Amerikanern, um nicht auf Lastwagen in den Westen abtransportiert zu werden."
***) Hund: "Das Rektorat scheiterte - das war gar nicht anders möglich - als ich versuchte, die Verantwortlichkeit zwischen Besatzungsmacht, Ministerium und Universität klarzustellen. Das konnte nicht gutgehen."
Siehe auch Schriften, Photographien
und Ehrungen Friedrich Hund
Der Lebenslauf ist noch nicht komplett.
Hinweise erbeten an Gerhard Hund,