Am Super-Großmeister-Turnier in Linares nehmen die weltbesten aktiven Spieler teil, außer Karpov. Sie spielen ein doppelrundiges Turnier, und zwar an den folgenden Tagen: 22. - 26. und 28. Februar sowie 1. - 4. und 6. - 9. März 1998.
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Kasparow plant eigene WM in Spanien: Anand oder Kramnik Wunschgegner
Von Dagobert Kohlmeyer, dpa =
Linares (dpa) - Gari Kasparow, einer von zwei konkurrierenden Schach- Weltmeistern, will seinen Titel im Herbst in zwei spanischen Städten verteidigen. Das gab der 34 Jahre alte Russe zu Beginn des Superturniers in Linares am Sonntag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Das WM-Match gegen einen noch zu ermittelnden Herausforderer solle am 16. Oktober in Sevilla beginnen und in Linares zu Ende gespielt werden. Bei einem 9:9-Unentschieden behält Kasparow den Titel, den er seit der Trennung vom Weltverband FIDE und der Gründung eines eigenen Verbandes seit November 1993 führt.
Wunschgegner für Kasparow sind sein Landsmann Wladimir Kramnik, Zweiter der Weltrangliste, oder der Inder Viswanathan Anand. Mit dem Asiaten hat sich der Profi-Champion schon 1995 in New York ein WM- Duell geliefert. Kramnik und Anand sollen im Mai in Spanien ein WM- Kandidatenturnier über zehn Matches bestreiten, um den Herausforderer für Kasparow zu ermitteln.
Sollte beim Kategorie 21-Turnier in Linares ein anderer Spieler als Kasparow, Kramnik oder Anand gewinnen, kann dieser ebenfalls an der Qualifikation zur Ermittlung des WM-Gegners teilnehmen.
Das neue WM-Projekt von Kasparow war überfällig. Der russische Großmeister mußte seine Titelverteidigung im vergangenen Jahr verschieben, weil er keine Sponsoren fand. Diesmal soll ihn unter anderem die Regionalregierung von Andalusien unterstützen.
An der umstrittenen WM der FIDE im Knockout-Modus in Groningen und Lausanne, die Anfang Januar sein Erzrivale Anatoli Karpow vor Anand gewonnen hatte, nahm Kasparow nicht teil. Er erkennt das Reglement nicht an und will an der Tradition langer Zweikämpfe über viele Partien festhalten. Zudem möchte der Weltranglisten-Erste kein Duell um die Schachkrone unter der FIDE- Schirmherrschaft bestreiten.
Der Plan des Profi-Weltmeisters, eine eigene WM zu organisieren, stößt nicht überall auf Zustimmung. Die spanische Zeitung "El Pais" kommentierte Kasparows Ankündigung mit dem Hinweis, daß damit die Bemühungen von IOC- Präsident Juan Antonio Samaranch, die Schachwelt zu vereinen, einen schweren Schlag erlitten haben. Der oberste Sportführer vertritt die Auffassung, es dürfe nur einen Weltmeister im Schach geben, wenn dieser Sport olympische Disziplin werden soll.
Kasparow besiegte Anand beim Superturnier in Linares
Linares (dpa) - Profiweltmeister Garri Kasparow ist beim Schachturnier der Weltelite in der spanischen Stadt Linares seiner Favoritenrolle gerecht geworden.
Der Russe besiegte am späten Dienstag abend in der dritten Runde den Inder Viswanathan Anand. Nach 35 Zügen zwang der 34 Jahre alte Moskauer in einer Caro-Kann-Partie seinen Gegner zur Aufgabe.
Das Spiel galt als Spitzenbegegung des hochklassig besetzten Turniers in Andalusien. Kasparow setzte in der gesamten Spielzeit Anand systematisch unter Druck. Der in der Nähe von Madrid lebende Inder benötigte ungewöhnlich viel Bedenkzeit und konnte am Ende die Verteidigungsprobleme nicht mehr lösen.
Trotz der Niederlage behielt Anand mit zwei Punkten seine Gesamtführung. Allerdings muß er sich den ersten Platz mit dem für Spanien startenden Alexej Schirow teilen. Schirow setzte sich gegen den Bulgaren Weselin Topalow durch.
Hinter Anand und Schirow folgen auf Platz drei Kasparow und sein russischer Landsmann Wladimir Kramnik mit je 1,5 Punkten aus zwei Partien. Der junge Russe Peter Swidler, der den Ukrainer Wassili Iwantschuk bezwang, ist Fünfter mit 1,5 Punkten aus drei Spielen. Iwantschuk rangiert mit 0,5 Zählern an sechster Stelle vor Topalow, der noch keinen Punkt verbuchen konnte.
Großmeister Schirow übernahm Führung am Remis-Tag in Linares
Linares (dpa) - Großmeister Alexej Schirow (Spanien) hat beim Schachturnier
der Weltelite in Linares am Mittwoch abend die alleinige Führung übernommen.
Am Remis-Tag reichte ihm mit den schwarzen Steinen ein Unentschieden gegen
Wladimir Kramnik (Rußland), um mit 2,5 Punkten aus vier Partien die Spitze zu
behaupten.
Die Verfolger haben allerdings ein Spiel weniger absolviert. Auch die Partien Wassili Iwantschuk (Ukraine) - Garri Kasparow (Rußland) und Weselin Topalow (Bulgarien) - Peter Swidler (Rußland) endeten remis.
Trio führt in Linares
Linares (dpa) - Beim Schach-Turnier der Weltelite in Linares (Spanien) hat sich ein Führungs-Trio gebildet. Alexej Schirow (Spanien) verlor am Dienstag abend gegen Wassili Iwantschuk (Ukraine) und büßte die alleinige Führung ein. Nutznießer waren Viswanathan Anand (Indien) und Wladimir Kramnik (Rußland), die beide remis spielten und zu Schirow aufschließen konnten. Alle drei Großmeister haben 4,5 Punkte.
Spitzenreiter Schirow mußte in einer Sizilianischen Partie mit den weißen Steinen nach 47 Zügen gegen Iwantschuk aufgeben. Anand schaffte mit den schwarzen Figuren ein Remis gegen Peter Swidler (Rußland), während Kramnik den Weiß-Vorteil gegen Weselin Topalow (Bulgarien) nicht zu einem Sieg nutzen konnte. Der spielfreie Profi- Weltmeister Garri Kasparow (4,0 Punkte) hat bis zum Turnierende am Montag noch eine Partie mehr zu bestreiten.
Anand wahrte Chance auf Turniersieg in Linares
Linares (dpa) - Vize-Weltmeister Viswanathan Anand aus Indien hat beim internationalen Schachturnier im spanischen ort Linares seine Chance auf den Gesamtsieg gewahrt.
In der zwölften Runde konnte der Großmeister aus Madras am Samstag den Ukrainer Wassili Iwantschuk bezwingen und den Abstand zum in der Gesamtwertung führenden Alexej Schirow (Spanien) auf einen halben Punkt verkürzen.
Schirow, der in dem doppelrundigen Wettbewerb pausierte, hat als Spitzenreiter 6,5 Punkte auf dem Konto. Anand liegt mit sechs Zählern auf dem zweiten Platz. Hinter dem Spitzenduo rangieren Profiweltmeister Garri Kasparow (Rußland) und sein Landsmann Wladimir Kramnik mit jeweils 5,5 Punkten.
Bisher konnte Kasparow seiner Favoritenrolle bei diesem Turnier nicht gerecht werden. Er kam gegen den Bulgaren Weselin Topalow über ein Remis nicht hinaus. Kramnik konnte durch einen Sieg über den Russen Peter Swidler wieder Anschluß an die Spitzengruppe finden.
Turnierstand nach zwölf Runden: 1. Alexej Schirow (Spanien) 6,5 Punkte, 2. Viswanathan Anand (Indien) 6, 3. Garri Kasparow und Wladimir Kramnik (beide Rußland) je 5,5, 5. Wassili Iwantschuk (Ukraine) und Peter Swidler (Rußland) je 4,5.
Inder Anand vor Gesamtsieg in Linares
Linares (dpa) - Der Inder Viswanathan Anand steht beim Schachturiner der Weltelite in der andalusischen Stadt Linares vor dem Gesamtsieg. Mit seinem Erfolg gegen den Bulgaren Weselin Topalow übernahm der 28 Jahre alte Großmeister aus Madras am Sonntag abend in der vorletzten Runde die Führung.
Er liegt nun mit sieben Punkten an der Spitze und löste den für Spanien spielenden Alexej Schirow (6,5 Punkte) ab. Schirow unterlag dem Russen Peter Swidler.
In der bisher längsten Partie des Turniers benötigte Anand mit den weißen Steinen 78 Züge, um seinen bulgarischen Gegner Topalow zur Aufgabe zu zwingen. Der Inder trifft in der 14. und letzten Runde mit den schwarzen Steinen auf den Russen Wladimir Kramnik, der am Sonntag gegen Profi-Weltmeister Garri Kasparow ein Remis erreichte.
Schirow spielt mit Weiß gegen Kasparow. Kramnik und Kasparow rangieren mit je sechs Punkten an dritter Stelle.
Anand Turniersieger in Linares - Kasparow sucht WM-Herausforderer
Linares (dpa) - Der Inder Viswanathan Anand hat das Schach-Turnier der
Welt-Elite in der andalusischen Stadt Linares gewonnen. In seinem letzten
Spiel gegen den Russen Wladimir Kramnik genügte dem 28 Jahre alten Großmeister
am Montag abend ein Remis, um mit 7,5 Punkten seine Führung zu verteidigen.
Nach 34 Zügen vereinbarten Anand und Kramnik das Unentschieden.
Zweiter wurde mit sieben Punkten der für Spanien spielende Alexej Schirow. Der gebürtige Lette erreichte gegen den Profi-Weltmeister Garri Kasparow ebenfalls ein Remis. Kasparow und Kramnik teilten sich im Abschluß-Klassement mit je 6,5 Punkten den dritten Rang. Auch die dritte Partie des Schlußtages zwischen dem Bulgaren Weselin Topalow und dem Ukrainer Wassili Iwantschuk endete Unenschieden.
Anand, der seit drei Jahren in der Nähe von Madrid lebt, feierte mit dem Sieg in Linares einen der größten Erfolge seiner Laufbahn. Er gilt schon seit Jahren als einer der besten Spieler Welt. Nur der WM- Titel fehlt ihm. 1995 unterlag er im WM-Duell der Profi-Organisation PCA dem Russen Kasparow, im Januar dieses Jahres wurde er im Titelkampf des Weltverbandes Fide vom Russen Anatoli Karpow bezwungen.
Anand wäre ein würdiger Herausforderer für den PCA-Titelträger Kasparow. Der Weltranglisten-Erste, der in Linares bei elf Unentschieden und einem Sieg als einziger Spieler ungeschlagen blieb, sucht nach einem Gegner für seine Titelverteidigung in diesem Herbst. Doch der Inder zeigt wenig Interesse. Deshalb sollen nun nach Kasparows Willen Schirow und Kramnik im Mai in Spanien um das Recht zur Herausforderung spielen.
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101149 Mrz 98