Thomas Luther gewinnt Deutsche MeisterschaftThomas bezwingt Lev Gutmann in der neunten Runde,
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Zu Ihrer freien Verwendung schreibt Axel Fritz an TeleSchach:
Runde 1:
Der Held des ersten Spieltages bei den 74. Deutschen Einzelmeisterschaft in Saarbrücken heißt David Baramidze. Der
Vierzehnjährige zaubert gegen den Silbermedaillengewinner der Schacholympiade 2001 Artur Jussupow in einer französischen
Eröffnung und gewinnt eine Qualität.
"Ich habe viel Erfahrung in dieser Art von Stellung und ich habe wirklich nicht schlecht gespielt. Aber David stand wahrscheinlich auf Gewinn", würdigt der 42jährige Weltklassespieler die Leistung des Youngsters. "Ein Sieg war technisch schwierig, und ich habe Glück gehabt. So wurde es ein Remis. Aber David hat eine sehr gute Partie gespielt".
Gleich fünf weitere Großmeister kommen über ein Remis gegen die Amateure nicht hinaus. Luther, Tischbierek, Slobodjan, Müller und Gutmann müssen Unentschieden hinnehmen. Schachlegende Robert Hübner, sowie die Nationalspieler Graf, Dautov und Bischoff scoren problemlose Siege, aber auch Naiditsch, Gustafsson und Handke siegen im Feld der 42 Konkurrenten.
Neun Tage lang kämpfen Deutschlands Hirnakrobaten um den deutschen Meistertitel.
Weitere Informationen bei www.dem-2002.de
Runde 6:
Naiditsch und Luther einen Punkt voraus.
Mit einem überzeugenden Sieg gegen den ELO-König des Turniers Robert Hübner behauptet Arkadij Naiditsch in der sechsten
Runde der 74. Deutschen Einzelmeisterschaft die Tabellenführung. Ein unerwartetes Turmopfer entscheidet die Partie
zugunsten des 17jährigen Schülers. "Mal sehen was kommt," erwehrt sich der Dortmunder aller Siegesträume.
Der Erfurter Thomas Luther ist der zweite Sieger im Duell der Spitzengruppe. Doch sein Sieg gegen den Mannschaftskollegen in der Nationalmannschaft Alexander Graf war glücklich: "Es ist mir selten passiert, dass ich mit Weiß aus der Eröffnung heraus in eine solche Verluststellung geraten bin". Wie schon gegen Naiditsch in Runde drei spielte der Porzer Bundesligaspieler gut, doch verlor tragisch durch Zeitüberschreitung.
Im Verfolgerfeld spielten Artur Jussupow, Lev Gutman, Jan Gustafsson und Rustem Dautov Remis. Mit vier Schwarzsiegen schließen Bischoff, Kritz, Slobodjan und Handke zu den Verfolgern auf. Der Ulmer Klaus Bischoff gewann gegen Karsten Müller mit einem wahren Feuerwerk: "Wir haben heute beide gezockt. Jetzt kann man im Turnier nur noch nach vorne kommen, wenn man gewinnt".
Somit lauert ein Zehnerfeld mit vier Punkten auf Schwächen der einen Zähler vorauseilenden Naiditsch und Luther, die am morgigen Donnerstag aufeinandertreffen. Drei Runden verbleiben und damit ist für GM Roman Slobodjan alles offen. "Das breite Verfolgerfeld verspricht noch viele spannende Partien. Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden" kommentiert der Diplom-Mathematiker.
Runde 7:
Naiditsch zieht davon.
Der Saarländische Ministerpräsident Peter Müller, heute zu Beginn der siebten Runde als Schirmherr Gast bei der 74. Deutschen Einzelmeisterschaft in Saarbrücken, lag richtig. Auf die Frage nach dem Favoriten, kam die Antwort des ehemaligen Vereinsspielers prompt: "Arkadij Naiditsch hat sich in die Favoritenrolle gespielt. Ich finde das Klasse, was der 17jährige leistet".
Und der 17jährige Vereinsspieler der Schachfreunde Dortmund-Brakel fegte heute ohne große Mühe auch den dritten Nationalspieler vom Brett. Der 33jährige Luther hatte keine Chance. "Aus der Eröffnung kam ich besser raus. Danach hat mein Gegner unsicher gespielt, und das konnte ich nutzen", kommentiert Naiditsch die heutige Etappe auf seinem Durchmarsch.
Im Verfolgerfeld konnte sich nur Lev Gutman durchsetzen. Der 57jährige Meller besiegt überraschend Rustem Dautov und kann mit fünf Punkten zu Luther aufschließen. Sonst endeten die Spitzenpartien mit umkämpften Remisen. Ein Neunerfeld träumt zwei Runden vor Schluss nun mit einem halben Punkt Rückstand um den Anschluss an Gutman und Luther. Doch an der Spitze führt mit einem Punkt ein Regionalligaspieler mit Weltklassefomat.
Runde 8:
Alles offen: Gutman schlägt Naiditsch.
Es war kein guter Tag für den jungen Spitzenreiter. Arkadij Naiditsch zeigt Nerven und verliert nach gutem Eröffnungsspiel gegen den 57jährigen Lev Gutman.
So ist Thomas Luther wieder im Rennen. Er schlägt heute Schachlegende Robert Hübner im Opferstil: "Ich habe in der Eröffnung in typischer skandinavischer Manier einen Bauern geopfert. Nach der Annahme hat Schwarz gutes Figurenspiel. Ich konnte die Partie furchtbar verwickeln und bin froh, einen starken Spieler wie Robert Hübner schlagen zu können".
Gutman, Luther, Naiditsch gehen morgen mit sechs Punkten einen halben Zähler vor Graf und Handke ins Schlussrennen. Der Nationalspieler Luther trifft auf den Niedersächsischen Meister Gutman. Am zweiten Brett treffen die Jungstars Handke und Naiditsch aufeinander. Während Naiditsch um Königswürden kämpft, spielt der Wattenscheider Bundesligaspieler Handke um seine letzte Großmeisternorm. " Spannung pur! So, wie wir es uns gewünscht haben: Es bleibt alles offen," freut sich der Saarländer Meister Herbert Bastian.
Runde 9:
Luther gewinnt zweiten Deutschen Meistertitel.
Mit einem ungefährdeten Sieg gegen Lev Gutmann gewinnt Thomas Luther bei den 74. Deutschen Schacheinzelmeisterschaft im Schlussspurt das Turnier. "Mit zwei Remis hat das Turnier für mich schlecht angefangen. Auch in der dritten Partie habe ich mich schwer getan. Dann ging es besser. Gegen Alexander Graf hatte ich Glück. Mein Match gegen Robert Hübner zähle ich zu den wichtigen und schönsten Partien meiner Karriere". Für den Erfurter ist es der zweite Meistertitel nach 1993. "Nach der Niederlage gegen Naiditsch hatte ich den Meistertitel schon abgeschrieben. Ich wollte auf eine gute Platzierung spielen. Dass ich trotzdem gewonnen habe, hat mich überrascht".
Der 17-jährige Arkadij Naiditsch verliert gegen den 20-jährigen Handke durch Zeitüberschreitung. "Naiditsch hat am Schluss die Nerven verloren. Es fehlte dem jungen Spieler noch die Erfahrung.", kommentiert der Zweitplazierte Graf. Der Nationalspieler konnte sich in der letzten Runde gegen Jussupow durchsetzen. Dem Wattenscheider Handke bleibt ein dritter Platz und eine dritte Großmeisternorm. Er wird die nächste Deutsche Meisterschaft im Januar/Februar 2004 als Großmeister ans Brett zurückkehren.
Gespielt werden neun Runden Schweizer System vom 22. bis 30. November 2002
Endstand nach neun Runden
S=Sieg, R=Remis, V=Verlust, Wertung nach Gegnerwertung und Buchholz
Rang Tnr Teilnehmer Titel TWZ Verein/Ort S R V Punkte Wertung
1. 8. Luther,Thomas GM 2538 Erfurter Schachklub 6 2 1 7.0 2452 46.5
2. 2. Graf,Alexander GM 2635 SG Porz e.V. 6 1 2 6.5 2500 49.5
3. 12. Handke,Florian IM 2504 SV Wattenscheid 1930 5 3 1 6.5 2464 45.5
4. 5. Naiditsch,Arkadij GM 2586 SF Brackel 1930 e.V. 5 2 2 6.0 2529 50.0
5. 19. Gisbrecht,Ewgeni IM 2414 Bremer SG von 1877 4 4 1 6.0 2489 46.5
6. 4. Dautov,Rustem GM 2617 SC Baden-Oos 4 4 1 6.0 2463 45.5
7. 14. Gutman,Lev GM 2476 TuRa Melle 5 2 2 6.0 2451 45.5
8. 6. Bischoff,Klaus GM 2554 SK König Plauen 3 5 1 5.5 2454 46.0
9. 13. Kalinitschew,Sergej GM 2485 SC Kreuzberg e.V. 4 3 2 5.5 2440 40.0
10. 21. Seger,Rüdiger IM 2406 Godesberger SK 1929 4 3 2 5.5 2407 41.5
11. 1. Hübner,Robert,Dr. GM 2640 SC Baden-Oos 3 4 2 5.0 2525 48.5
12. 15. Kritz,Leonid IM 2476 SG Bochum 31 2 6 1 5.0 2517 44.5
13. 7. Gustafsson,Jan IM 2554 Hamburger SK von 1830 e.V. 3 4 2 5.0 2504 47.0
14. 3. Jussupow,Artur GM 2621 SG 1868 Aljechin Solingen 2 6 1 5.0 2492 46.5
15. 10. Slobodjan,Roman GM 2521 Sfrd. Neukölln 03 e.V. 3 4 2 5.0 2477 47.0
16. 17. Siebrecht,Sebastian IM 2426 SF Katernberg 1913 e.V. 3 4 2 5.0 2474 41.5
17. 23. Breutigam,Martin IM 2398 Bremer SG von 1877 4 2 3 5.0 2458 43.5
18. 9. Tischbierek,Raj GM 2523 SC Kreuzberg e.V. 3 4 2 5.0 2430 39.5
19. 11. Müller,Karsten GM 2518 Hamburger SK von 1830 e.V. 3 4 2 5.0 2387 40.5
20. 20. Holzhäuer,Mathias FM 2407 SK Schmiden/Cannstatt 4 2 3 5.0 2377 41.5
21. 31. Schulz,Karsten FM 2321 VBSF Cottbus e.V. 2 5 2 4.5 2456 44.5
22. 30. Kersten,Uwe FM 2331 SK Baunatal 1963 3 3 3 4.5 2408 41.5
23. 33. Becking,Stephan 2315 SC A. St. Ingbert 1920 3 3 3 4.5 2370 39.0
24. 26. Bastian,Herbert FM 2376 SVg Saarbrücken 1970 4 1 4 4.5 2341 31.0
25. 29. Schmidt,Harald 2332 SG Glinde e.V. 3 2 4 4.0 2412 42.0
26. 18. Pirrot,Dieter IM 2421 SC A. St. Ingbert 1920 1 6 2 4.0 2407 42.0
27. 36. Mayer,Frank 2288 SC Turm Illingen 2 4 3 4.0 2402 36.5
28. 22. Müller,Matthias IM 2403 Erfurter SK 2 4 3 4.0 2381 40.0
29. 35. Schunk,Thomas FM 2294 SC Leipzig-Gohlis 2 4 3 4.0 2379 38.0
30. 39. Langrock,Hannes 2265 Hamburger SK von 1830 e.V. 2 4 3 4.0 2368 33.0
31. 37. Schunk,Eduard 2274 TSV Bindlach 4 0 5 4.0 2362 35.5
32. 27. Singer,Christoph 2341 SC Pfarrkirchen 3 2 4 4.0 2350 38.5
33. 16. Zeller,Frank IM 2454 Stuttgarter SF 1879 3 1 5 3.5 2376 41.0
34. 41. Tabatt,Hendrik 2222 SC Caissa Schwarzenbach 3 1 5 3.5 2372 34.0
35. 24. Baramidze,David 2390 SF Brackel 1930 e.V. 2 3 4 3.5 2348 38.0
36. 32. Vatter,Hans-Joachim FM 2320 Slavija Karlsruhe 1 5 3 3.5 2337 31.5
37. 38. Bischof,Detlef 2268 SC Hansa Dortmund e.V. 2 2 5 3.0 2350 31.5
38. 42. Barmbold,Jens 2190 SG 1927 Ensdorf 2 2 5 3.0 2343 35.5
39. 28. Scherer,Max 2339 SGEM Dreisamtal 3 0 6 3.0 2325 29.0
40. 40. Bischoff,Dieter 2233 SK 1947 Sandhausen 1 3 5 2.5 2330 34.0
41. 25. Stewart,Neil FM 2388 SV Spr. Siershahn 1 3 5 2.5 2324 34.0
Ausgewählte Partien
Es werden Partien im PGN-Format mit ECO-Schlüssel zum Abruf bereitgestellt.
- Die 63 Partien der ersten drei Runden
- Die 63 Partien der Runden vier bis sechs
- Die 60 Partien der Runden sieben bis neun